Anfang Mai hatte ich die Gelegenheit die Mind the Product Konferenz in San Francisco zu besuchen, wohl eine der größten Konferenzen im Bereich Produktmanagement („Woodstock for product managers“). Diese findet im September auch in London statt. Über 1200 Produktmanager versammelten sich hier, um sich neuen Input für die tägliche Arbeit zu holen.

Die Speaker waren alles hochkarätige Leute mit geballter Erfahrung aus den angesagtesten Unternehmen des Silicon Valley. Interessant war, dass die Vorträge nichtmal einen Titel hatten, sondern nur mit der Person und Vita angekündigt waren. Um so mehr war ich auf die Inhalte gespannt.

Die Keynote gehörte Ken Norton, Product Partner bei Google Ventures. Passend zur Location, der Davies Symphony Hall, verglich er Produktmanager mit Dirigenten und zog Parallelen zur Jazz-Musik. Die interessante Präsentation hat er auch auf seiner Seite als Essay veröffentlicht, samt zusätzlichen Informationen und Hörbeispielen! Please make yourself uncomfortable. Sehr empfehlenswerter Beitrag.

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Weiter ging es mit Vorträgen zu Web-Psychologie (Nathalie Nahai), Informationsarchitektur für „naughty vs. nice products“ (Abby Covert, „Make Sense of Any Mess“, Slideshare) und dem Hype-Thema Artificial Intelligence bzw. Machine Learning (Ashwini Asokan). Interessant war auch eine Studie von Laura Klein über das perfekt eingespielte Produkt-Team, also ein „heist team“ ähnlich der Ocean’s Eleven Truppe und über den Happiness-Faktor. Peter Merholz (Slideshare) hielt ein Plädoyer für mehr UX/Design-Anteile in der täglichen Produktmanager-Arbeit im Vergleich zu Technologie und Business.

Maria Giudice (Slideshare), VP Design bei Autodesk, sprach dann wieder etwas mehr über die Konsumentenseite und warb für M♥P = „Minimum Loveable Products“ anstatt MVPs (Minimum Viable Products). Kunden sollen durch mehr Empathie als reale Menschen gesehen werden, nicht bloß als reine Nutzer eines Produkts. Wobei wir wieder bei dem Motto der Konferenz wären: Build Products People Love!

MVP

Insgesamt waren es viele interessante Vorträge von sehr guten Speakern in einer eindrucksvollen Location. Die Präsentationen waren ziemlich „High-Level“ gehalten, manchmal hätte ich mir dabei etwas mehr inhaltliche Tiefe gewünscht. Aber bei nur einem Konferenztag und keinen parallelen Tracks kann man nicht alles haben. Hier gibt es noch ein paar weitere Recaps von der Konferenz:

Und ein kleiner Video-Rückblick von Mind the Product.